Klagen Kinder über Ohrenschmerzen oder hören sie scheinbar nicht mehr so gut, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Auch Erwachsene sollten Symptome wie Ohrendruck und eine Hörminderung jedoch nicht ignorieren, sondern Ihr Gehör von einem HNO-Arzt untersuchen lassen. Dieser wird zunächst eine Otoskopie vornehmen – das heißt, er schaut mit speziellen Instrumenten in die Ohren, um festzustellen, ob das Trommelfell verletzt ist oder ob sich hinter dem Trommelfell Flüssigkeit gesammelt hat. Eine weitere typische Untersuchung ist die Tympanometrie, mit deren Hilfe die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells getestet wird. In der Regel genügen diese Untersuchungen, um einen Paukenerguss zu diagnostizieren.
Ein akuter Paukenerguss heilt innerhalb von zwei bis drei Wochen selbstständig aus. Der Heilungsprozess kann jedoch durch abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays und schleimlösende Medikamente unterstützt werden. So wird auch der Druck auf die Nasennebenhöhlen reduziert und der Leidensdruck gemindert. Treten Ohrenschmerzen auf, spricht nichts gegen die Einnahme eines Schmerzmittels. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt. Weitere Behandlungsmaßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich, und auch bei Kindern wird meist zunächst abgewartet. Lediglich dann, wenn eine starke Schwerhörigkeit auftritt, sollte das Gehör entlastet werden. Dies geschieht meist durch eine Parazentese. Hierbei handelt es sich um einen kleinen operativen Eingriff, bei dem das Trommelfell eingeschnitten wird, um anschließend den Erguss abzusaugen. Danach wird gegebenenfalls ein sogenanntes Paukenröhrchen eingelegt – ein dünnes Rohr aus Metall oder Kunststoff, über das überschüssige Flüssigkeit ablaufen kann. Sobald die Belüftung des Ohrs wieder normal funktioniert, wird das Röhrchen herausgenommen, sofern es nicht selbstständig herausfällt. Während einer Therapie mit einem Paukenröhrchen ist es ratsam, Vorsicht im Umgang mit Wasser walten zu lassen. Gelangt Wasser über das Röhrchen ins Ohr, droht eine Infektion. Auf Flugreisen sollte aufgrund des Kabinendrucks gänzlich verzichtet werden, und in puncto Sport gilt: Sprechen Sie vorher mit Ihrem behandelnden Arzt, denn nicht alle Sportarten sind mit einer Paukenröhrchen-Therapie vereinbar.