Ohrenschmalz wird auch als Cerumen bezeichnet und kommt bei allen Säugetieren vor. Es wird von den Ohrenschmalzdrüsen produziert, die ähnlich wie die Schweißdrüsen funktionieren. Sie produzieren jeden Tag etwa die gleiche Menge Ohrenschmalz – lediglich in der Pubertät sind die Drüsen meist überdurchschnittlich aktiv. Ohrenschmalz übernimmt in unseren Ohren vielfältige Funktionen. Es befeuchtet die Haut im Ohr und schützt sie auf diese Weise vor dem Austrocknen. Ohne Ohrenschmalz würden unsere Ohren beständig jucken und es bestünde ein erhöhtes Risiko für Reizungen und Entzündungen. Darüber hinaus nimmt das Cerumen Staub- und Schmutzpartikel sowie tote Hautschüppchen auf. Mithilfe winziger Härchen und unserer Kaubewegungen werden diese nach außen befördert. So bleibt der Gehörgang sauber und auch das Trommelfell ist vor Verunreinigungen geschützt. Der bittere Geschmack und Geruch des menschlichen Ohrenschmalzes hält zudem Insekten fern, während die enthaltenen lysozymen Stoffe Bakterien abtöten. Die genannten Beispiele zeigen, dass Ohrenschmalz für die Gesundheit unserer Ohren unerlässlich ist. Nur überschüssiges Ohrenschmalz sollte entfernt werden.