In erster Linie ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel die Ursache einer diabetischen Retinopathie. Die im Blut enthaltenen Zuckermoleküle verbinden sich zunächst mit den Eiweißkörpern. Diese Verklumpungen lagern sich schließlich in den kleinsten Blutgefäßen an. Die dadurch ausgelöste Verengung beeinträchtigt die Durchblutung und damit die Versorgung mit Sauerstoff. Die Äderchen können platzen, sodass punktförmige Einblutungen auf der Netzhaut entstehen. Dramatischer ist es, wenn sich durch die Unterversorgung mit Sauerstoff neue Blutgefäße bilden, die in den Glaskörper des Auges hineinwachsen. Auch sie können reißen und bluten dann in den Glaskörper hinein. Die Betroffenen nehmen dann alles nur noch durch einen Schleier wahr. Der Prozess kann bis zur völligen Erblindung fortschreiten.
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die das Krankheitsbild begünstigen oder verschlimmern können. Dazu gehören ein zu hoher Blutdruck, erhöhte Blutfettwerte und das Rauchen. Auch hormonelle Umstellungen, wie sie in der Pubertät oder in der Schwangerschaft auftreten, spielen eine Rolle.