Die Epiglottitis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die kein langes Abwarten oder Aufschieben duldet. Im Zweifelsfall und erst recht bei Atemnot ist umgehend ein Notarzt zu verständigen.
Patienten mit Epiglottitis sollten in aufrechter Position sitzen bleiben, da im Liegen der Kehldeckel zurückfallen und damit den Kehlkopfeingang noch leichter verschließen kann. Die Behandlung einer Epiglottitis erfolgt noch im Notarztwagen oder im Krankenhaus, indem hochdosiertes Kortison gespritzt wird. Außerdem lässt man den Patienten „vernebeltes“ Adrenalin einatmen. Beide Medikamente haben eine rasch abschwellende Wirkung auf den Kehldeckel.
Das größte Risiko einer Epiglottitis besteht darin, dass es zu einem Krampf im Kehldeckel kommt und dieser vollständig die Luftröhre verschließt (Laryngospasmus). In diesem Fall muss der Patient vorübergehend künstlich beatmet werden. Sofern dies nicht schnell genug möglich ist, kann unter Umständen eine sogenannte Koniotomie, ein Luftröhrenschnitt, lebensrettend sein.
Antibiotika werden gegen Haemophilus influenzae Typ B und weitere Erreger der Kehldeckelentzündung erfolgreich eingesetzt. Sie hemmen das Wachstum der Bakterien beziehungsweise töten diese ab. Die Verabreichung des Antibiotikums erfolgt während der ersten Tage über eine Kurzinfusion in die Vene.
Die Menschen, die engen Kontakt zum Erkrankten hatten, insbesondere alle Kleinkinder, sollten ebenfalls vorbeugend Antibiotika erhalten, um einer sich ausbreitenden Ansteckung und damit weiteren Epiglottitis-Fällen vorzubeugen.
Gegen Haemophilus influenzae Typ B (HiB) existiert glücklicherweise eine Impfung. Neben der Epiglottitis kann das Bakterium auch eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen. Die ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts in Deutschland (STIKO) propagiert die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ B für Säuglinge ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat mittels eines Kombinationsimpfstoffs, der weitere Erkrankungen abdeckt. Die Erfolge sind statistisch belegt, das Auftreten der Erkrankung und der damit verbundenen lebensbedrohlichen Ereignisse ist seit der flächendeckenden Einführung der Haemophilus influenzae B-Impfung Anfang der 90er-Jahre in Deutschland deutlich rückläufig.