Je nach Erreger können die Symptome einen unterschiedlichen Verlauf nehmen:
Bei der Bindehautentzündung, die durch die Gonokokken-Bakterien hervorgerufen wird, zeigen sich eine massive Ansammlung von Eiter und stark angeschwollene Augenlider. Der Eiter kann beim Öffnen unter Druck herausspritzen. Diese Infektion ist sehr gefährlich, da sie auf der Hornhaut Geschwüre hervorruft und eine Blindheit möglich ist. Um die Entstehung dieser Gonoblennorrhoe zu verhindern, kann eine Credé-Prophylaxe mit einer Silbernitratlösung, die in die Augen geträufelt wird,erfolgen. Wegen der möglichen Nebenwirkungen wird sie allerdings nur noch selten durchgeführt. Häufiger werden zur Prophylaxe Erythromycin- oder Tetracyclin- haltige Augensalben eingesetzt. Die Therapie einer Gonoblennorrhoe erfolgt ebenfalls mit Antibiotika.
Wird die Bindehautentzündung der Neugeborenen durch das Bakterium Chlamydia trachomatis hervorgerufen, sind die Augen geschwollen und es sammelt sich darin ein schleimiger Eiter. In den Bindehautzellen sind "Einschlusskörperchen" zu erkennen. Bei einer Chlamydien-Infektion wird in der Regel Antibiotika verabreicht. Zudem können Augensalben oder Augentropfen hilfreich sein.
Bei der Herpes-Simlex-Neugeborenenkonjunktivitis, bei der Viren die Auslöser sind, gehören zu den Symptomen eine gerötete und geschwollene Bindehaut sowie flüssigkeitsgefüllte Bläschen am Augenlid. Die Bindehautentzündung, die durch Viren ausgelöst wird, gilt als besonders ansteckend.
Verlauf und Komplikationen: Die Inkubationszeit, also der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der Symptome, liegt zwischen zwei und 14 Tagen, wobei ein beidseitiger Befall die Regel ist. Besteht bei einem Baby der Verdacht auf eine Bindehautentzündung, ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren. Für die Untersuchung steht dem Arzt eine Spaltlampe zur Verfügung, mit der er die Augenstrukturen vergrößert betrachten kann. Um die Erreger zu bestimmen, wird meist ein Abstrich entnommen. Wird die Bindehautentzündung der Neugeborenen fachgerecht behandelt und es zeigen sich keine Komplikationen, verläuft die Erkrankung meist günstig. Die Beschwerden klingen nach etwa 14 Tagen ab. Der Heilungsprozess kann sich allerdings durch den Einfluss äußerer Faktoren wie Sonnenlicht, Staub oder Zigarettenrauch verzögern.