Forscher haben zwar Vermutungen und wissen teilweise, warum die gutartige BPH ausgelöst wird, kleinere Puzzleteile fehlen aber weiterhin. Eine zentrale Rolle nehmen wohl die Hormone ein. So ist quasi belegt, dass ein spezielles Hormon (das Dihydrotestosteron), welches aus dem männlichen Sexualhormon "Testosteron" produziert wird, maßgeblich für die Entstehung solch einer BPH verantwortlich sein könnte. Zudem ist nicht auszuschließen, dass das Erkrankungsrisiko erheblich ansteigt, wenn in der Familie bereits bekannte Prostatavergrößerungen vorlagen. Die Erkrankung kann also zumindest zu Teilen genetisch vererbt werden.
Umstritten ist als Ursache das sogenannte "metabolische Syndrom". Dieser medizinische Fachbegriff bezeichnet eine Kombination von beispielsweise Diabetes mellitus, diversen Fettstoffwechselstörungen, ein starkes und krankhaft bedingtes Übergewicht sowie einen zu hohen Blutdruck. Einige Studien haben in diesem Zusammenhang Vergrößerungen der Prostata festgestellt, während aber andere Studien diese Erkenntnisse nicht reproduzieren konnten. Deshalb ist sich die Medizin nach wie vor ungewiss, ob das metabolische Syndrom tatsächlich in die Prostatavergrößerung einwirkt, ob es lediglich ein weiterer Risikofaktor ist oder mit der Erkrankung in keinem Zusammenhang steht. Ob die BPH mit der Ernährung zusammenhängt, wird ebenfalls vermutet, konnte bis heute aber nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Dieser Umstand wird weiterhin erforscht.
Die Forschung hat bereits festgestellt, dass das Gewebe der Prostata entzündet ist, wenn eine Prostatavergrößerung vorliegt. Dennoch besteht offenbar kein Zusammenhang zwischen verschiedenen Bakterien, die solch eine Infektion auslösen könnten. Deshalb wird davon ausgegangen, dass mitunter das Immunsystem für die Entzündung verantwortlich sein könnte. In diesem Fall würde das Immunsystem, aus bisher unbekannten Gründen, so irritiert werden, dass es die Prostata angreift und eine entzündliche Reaktion auslöst, welche dann wiederum in einer Prostatavergrößerung resultiert. Auch hier befindet sich die Wissenschaft aber noch im Anfangsstadium, eindeutige Ergebnisse und Studien fehlen oftmals oder aber deren Ergebnisse wurden (noch) nicht reproduziert.
Fest steht aber schon, dass die ständig wachsende Prostata nicht direkt als Erkrankung zu werten ist. Vom Kindheitsalter bis zur Pubertät wächst diese auf ihre vorläufige Größe an, das Wachstum wird dann erst ab dem 25. Lebensalter fortgesetzt. Während sie bis zur Pubertät sehr schnell wächst, verläuft das Wachstum danach nur noch sehr langsam. Diese kontinuierliche Vergrößerung der Prostata ist ein normaler Umstand des Alterns und tritt bei jedem Menschen auf. Unterscheiden kann sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Prostata vergrößert, aber dennoch von Mann zu Mann. Wissenschaftler haben im Zuge der Ursachenforschung weitere Vermutungen hinsichtlich zusätzlicher Risikofaktoren. Es wird vermutet, dass übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum ein Risikofaktor sein könnte, ein deutliches Übergewicht wird in diesem Zusammenhang ebenfalls näher betrachtet. Hier fehlen aber erneut zweifelsfrei belegbare Ergebnisse dieser Studien. Deshalb wird von der Medizin vorläufig davon ausgegangen, dass eine wachsende Prostata schlicht Teil des Alterns ist und zwangsweise stattfinden muss, auch wenn sich dadurch Probleme einstellen können.