Mit Blick auf die Ursachen und den verschiedenen Schweregraden unterteilen Ärzte allein die Harninkontinenz in zahlreiche Varianten.
Mediziner sprechen von einer Belastungsinkontinenz, wenn der Harnverlust durch kräftiges Husten oder Lachen verursacht wird. Tritt der Harndrang urplötzlich auf, ist von einer Dranginkontinenz die Rede. Eine organische Störung der Entleerung liegt in der Regel dann vor, wenn Experten eine Überlaufinkontinenz diagnostizieren.
Damit sind nur einige Beispiele für die differenzierte Einordnung der Blasenschwäche genannt. Bemerkenswert lang ist die Liste der Ursachen, die hinter dem Harnverlust stehen.
Organische Ursachen für Inkontinenz
Es ist kein großes Geheimnis, dass einige Schwangere oder junge Mütter nach der Geburt eine verminderte Kontrolle des Harndrangs beklagen. Dabei spielt unter anderem die räumliche Nähe von Blase und Gebärmutter eine Rolle, die sich im Zuge der Schwangerschaft ausdehnt und mehr Platz für sich beansprucht. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine vorübergehende Inkontinenz, die sich mit Bewegungstherapien und anderen therapeutischen Maßnahmen beheben lässt.
Ähnliche Auswirkungen haben Operationen wie die Entfernung der Prostata, durch die sich die Konstellation der inneren Organe mit möglichen Auswirkungen auf die Blasenfunktion verändert. Da die Nervenversorgung für die Harnkontrolle äußerst relevant ist, können neurologische Erkrankungen oder Nervenschädigungen eine Inkontinenz verursachen. Psychogene Erkrankungen können sich hingegen negativ auf das bewusste Handeln und die Steuerungsfähigkeit des äußeren Blasenschließmuskels auswirken.